Arzneien & Klebefilm
Kunde: Paul Scherrer Institut (PSI), Schweiz
Magazin: 5232 — Das Magazin des Paul Scherrer Instituts
Ausgabe 1/2020
Glatt geklebt
Auch in diesem Jahr habe ich für das Magazin 5232 des Paul Scherrer Instituts zwei Illustrationen für die Rubriken Produkt & Helferlein in 3D gestaltet. Diesmal beschäftigten sich die beiden Beiträge mit der Frage, wie man Moleküle für Arzneien durch eine Art Schablone filtern kann. Das Problem ist nämlich, dass diese Moleküle oft in zwei Varianten vorkommen: einmal »normal« und einmal gespiegelt. Der Unterschied ist mitunter fatal: Während die eine Variante der helfende Wirkstoff ist, kann sein gespiegeltes Pendant extrem schädlich sein! Um diese sogenannten Enantiomere zu erkennen, ist bisher ein sehr aufwändiger Prozess nötig. Forscher am PSI suchen gerade nach einfacheren Alternativen dazu: Eine Art Nano-Sieb könnte hierfür die Lösung sein. Es trennt gute und schlechte Moleküle voneinander, indem es nur die guten passieren lässt und die schlechten aussiebt.
Um zu Oberflächen zu gelangen, mit deren Hilfe sich beispielsweise obige Nano-Siebe untersuchen lassen, braucht die Wissenschaft extrem glattpolierte Trägermaterialien. Der Weg, um solche zu bekommen, ist erstaunlich einfach: Ein einfacher Klebefilm genügt, mit dem man Graphit wie mit einer Art unkonventionellem »Waxing« behandelt: Zieht man ihn wieder ab, erhält man eine atomar saubere Oberfläche, frei von Staub und Co. – Perfekt, um darauf Forschung zu betreiben …
